Sonntag, 20. September 2009

Begegnungen

Gestern am 19.09. waren wir auf dem Down-Sportfestival in Magdeburg. Praktisch war natürlich, dass es für uns ein Katzensprung ist, da wir in Magdeburg wohnen. Das Sportfest findet 2 mal im Jahr statt: Im Mai in Frankfurt am Main und im September in Magdeburg. Teilnehmen können Kinder mit Down-Syndrom ab 4 Jahre und alle anderen sind als Zuschauer herzlich willkommen.

Nach dem Mittagessen machten wir uns mit Kind und Kegel auf den Weg. Meine Gefühle fuhren Achterbahn. Ich war sogar noch kurz bevor wir ankamen unschlüssig ob wir wirklich hingehen sollen. Mein Mann meinte, wenn es gar nicht geht dann kehren wir wieder um.
Die Sonne strahlte und es war eine ausgelassene Stimmung. Die Wettkämpfe fanden in der Halle statt und draussen vor der Halle waren allerhand Angebote für alle Kinder: egal ob mit 46 oder 47 Chromosomen. Es gab eine Hüpfburg, Kinderschminken, Fahrradfahren und noch viel mehr. Für Hunger und Durst war auch gesorgt und genießen konnte man das Essen draussen.

Getroffen haben wir auch Eltern, die wir kennen, deren Kinder schon älter sind und an den Wettkämpfen teilgenommen haben.

Was ich Gestern an Eindrücken für mich selbst mitgenommen hab war, dass uns die Besonderheit unserer Kinder verbindet. Ich sass mit James auf einer Bank und beobachtete meinen Mann und meine Tochter. Plötzlich wurde ich angesprochen. Letzendlich führte ich mit einem mir unbekannten Papa eines 8 jährigen Mädchens mit Down-Syndrom ein langes und interessantes Gespräch. Es ist eigenlich nicht meine Art mich einfach mit fremden Menschen über mein Leben auszutauschen, aber aufgrund der Tatsache, dass uns die chromosomale Besonderheit unserer Kinder verbindet viel es mir erstaunlich leicht ein Gespräch zu führen.

Im nachhinein bin ich froh, mich entschieden zu haben hingefahren zu sein. Die Ängste, welche ich vorher hatte bzgl. wie ich mit der Begenung anderer Kinder und Erwachsenen mit Down-Syndrom umgehe legten sich schlagartig. Es war für mich ein kleiner Ausflug in die Zukunft. Eine Zukunft, die vielleicht mit einigen Hindernissen bepflastert sein wird aber durchaus überwindbaren Hindernissen. Theorethisch wurde mir schon genügend vermittelt, was für Chancen James später haben kann. Doch Gestern habe ich es real sehen und auch erst richtig begreifen können, was für Chancen er haben kann.Nicht nur durch Gespräche mit anderen Eltern, auch durch Gespräche mit älteren Kindern mit Down-Syndrom. Und eins steht fest: mit 4 Jahren wird auch James an dem Sportfestival als Wettkämpfer teilnehmen.

LG
Nadine

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