Donnerstag, 10. Dezember 2009

10.12.2008

Bei der morgendliche Visite zwinkert mir der Arzt zu und fragt: "Holt ihr Mann sie ab?" Ich schaue ihn verdutzt an. Er sagt: "Packen sie ihre Sachen und den kleinen Mann, sie dürfen nach Hause."
Ich glaub ich habe gestrahlt wie ein Honigkuchenpferd. Eigentlich sollte James erst am 11.12.2008 entlassen werden. Aufgrund der guten Entwicklung bzgl. Trinken (was habe ich mit James um jeden ml gekämpft, doch haben wir es geschafft) und Gewichtszunahme, entschieden die Ärzte, dass wir einen Tag eher nach Hause dürfen.

Kaum ist die Visite beendet rufe ich meinen Mann an, dass er uns so schnell wie möglich abholen kann.
In Windeseile packe ich unsere Sachen. Wenig später kommt mein Mann und wir verlassen zu dritt das Krankenhaus, mit einem Informationsflyer über die Frühförderstelle und der Nummer vom SPZ. Nicht überreicht von den Ärzten oder Schwestern, sondern von der Ergotherapeutin. Ich bin ihr noch heute dankbar für die Unterstützung und ihr offenes Ohr in den Tagen, die wir auf der Kinderchirurgie lagen.

Zu Hause angekommen realisiere ich so langsam, dass nun unser leben zu viert beginnt.
Am Nachmittag holt mein Mann unsere Tochter aus dem Kindergarten ab. Sie freut sich riesig, dass ihr Bruder nun zu Hause ist. Den Rest des Tages kuscheln wir vier miteinander und genießen es zusammen sein zu dürfen.

Das mit dem Stillen habe ich in den kommenden Wochen mit der Unterstützung meiner Hebamme versucht, doch es klappte leider nicht. Schweren Herzens stillte ich ab.

Und heute 1 Jahr später entdeckt James robbend die Welt. Er lacht und meckert auch einmal öfter, wenn ihm etwas nicht passt. Er ist neugierig und interessiert.Er bewundert seine große Schwester und sie liebt ihn ohne Ende.
Wir freuen uns über jeden neuen Meilenstein und haben gelernt, dass nichts selbstverständlich ist.

Es gibt noch immer Momente, in denen ich traurig bin und sich ein leises aber deutliches warum in meine Gedanken mogelt. Doch wenn ich James anschaue, dann denke ich mir, es hat alles seinen Sinn, das es so ist wie es, auch wenn ich noch einige Zeit brauchen werde alles zu verarbeiten und nicht mehr in Frage zu stellen.



Mein kleiner Prinz ich liebe Dich , Deine Schwester und Deinen Papa über alles.

Nadine

2 Kommentare:

  1. Das ist wirklich ein sehr schöner Text!
    Ohne viel Worte: fühl dich gedrückt.

    lg, Katrin :-)

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  2. FROHE WEIHNACHTEN wünschen euch von ganzen Herzen
    Bettina, Joachim und Pauli

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