Dienstag, 24. November 2009

24.11.2008

Morgens um 10 Uhr wird James in die Uniklinik verlegt. Angekommen in der Uniklinik wird James auf die Kinderintensiv gebracht. Hier ist alles anders als auf der Frühchenintensiv des anderen Krankenhauses. Auf der Kinderintensiv liegen alle Kinder von 0-17 Jahren. Von den Schwestern werden wir herzlich empfangen. James wird von Kopf bis Fuß untersucht. Anschließend findet das Aufklärungsgespräch mit dem operierenden Arzt statt.
Da sitzen wir nun, mein Mann und ich: der Arzt erklärt uns, wie die OP ablaufen wird und welche Risiken es geben könnte. Während er sprach starre ich auf seine Hände und denke nur: Mit diesen riesigen Händen will er meinen kleinen Sohn operieren?
Am Ende des Gesprächs unterschreiben wir das Aufklärungsformular und geben somit unser Einverständnis zu der OP. Ich habe ein mulmiges Gefühl. Mit dieser Unterschrift gebe ich das Leben meines Sohnes in andere Hände und muss vertrauen. Ich will garnicht darüber nachdenken was passiert, wenn bei der OP etwas schief geht. Wir haben keine Wahl. Diese OP ist für James lebensnotwendig. Die OP ist für den 26.11.2008 geplant.

Wieder bei James frage ich die Schwestern wo ich denn schlafen kann. Schließlich will ich bei meinem Sohn bleiben. Doch gibt es keine Elternzimmer. Es gibt auch keine Milchpumpen, so dass am späten Nachmittag eine vom Sanitätshaus geordert werden muss, die ich mit nach Hause nehmen kann.

Am frühen Abend verabschieden wir uns von James und fahren nach Hause. Mir geht es schlecht. Ich will meinen Sohn nicht allein lassen. Zu Hause angekommen fühle ich mich leer. So sollte es doch nicht sein, dass ich ohne mein Kind nach Hause komme.

Meine Tochter schafft es auf ihre Art mich ein wenig von all den Ereignissen der letzten Tage abzulenken. Mir wird bewusst wie sehr ich sie vermisst habe. Zum ersten Mal wird mir klar, dass ich nun zweifache Mutter bin. Sie fragt warum ihr Bruder nicht mit nach Hause gekommen ist. Ich erkäre ihr, dass er operiert werden muss und deshalb noch im Krankenhaus ist. Sie ist traurig.

Irgendwann gehe ich erschöpft ins Bett. Ich starre in das kleine leere Beistellbettchen an meiner Seite und weine mich in den Schlaf.

Nadine

1 Kommentar:

  1. Liebe Nadine,

    es tut mir so leid, dass ihr so einen schweren Start hattet. Um so schöner ist es zu wissen, dass ihr alle so gut überstanden habt, und dass es James jetzt so gut geht, dass er munter durch die Gegend robbt und bald bestimmt auch schon krabbelt wie ein Weltmeister. Ich hoffe, ihr, genauso wie wir, müsst nie wieder ein Krankenhaus von innen sehen. Es ist eiinfach zu schrecklich, die Kleinen anderen überlassen zu müssen und das einzige was man selbst tun kann, ist hoffen.

    liebe grüße an euch...

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